06 Jun
In Fuerteventura wirst du malerische kleine Städtchen finden, wie Corralejo und El Cotillo… Wenn du alles aus deinem Besuch hier herausholen willst und weg vom typischen Mainstream Tourismus, dann haben wir hier eine Hand voll mit netten Tipps, die du auf deinem nächsten Inseltrip keinesfalls verpassen solltest.
El Cotillo – Nordwesten
Das ist der allerschönste von all den einzigartigen Plätzen auf der Insel. Ein Sprichwort animiert uns auf unserem Rundgang: „Viva la Virgen del Buen Viaje“ (lang lebe die Jungfrau der guten Reise). Dieser Spruch kann auf den Klippen beim alten Hafen gelesen werden. Gelegen in der nordwestlichen Ecke von Fuerteventura ist El Cotillo der ideale Ort, um deliziösen frischen Fisch in einem der charmanten Restaurants mit Meerblick zu geniessen.
Die kontrastreichen Strände, welche alle gut erreichbar sind, bieten reizvolle Aussichten für ihre Besucher. Südlich des Städtchens, wenn man nach links dreht auf der hereinführenden Strasse, findest du einige wilde und attraktive Strände: Piedra Playa, Playa de la Escalera, Playa del Aljibe, Playa de la Cueva, Playa del Aguila und Playa de Esquinzo. Alle sind von Klippen umgeben und normalerweise von starkem Wellengang verwöhnt. Diese Strände, zusammen mit dem Flag Beach an der Ostküste, sind ein Mekka für die Wind- und Kitesurfer der Insel.
Bevor du zu den oben erwähnten Stränden gelangst, kommst du am Turm Tostón vorbei, eine dicke, runde Festung, erbaut im Jahr 1790 als erste Verteidigungslinie gegen die Invasion von Piraten. Momentan steht der Turm offen für Besucher und normalerweise werden im Innern Gemälde und Fotografien ausgestellt. Während du in die Geschichte eintauchst, kannst du vom Dach aus die schöne Aussicht geniessen, welche während des Sonnenuntergangs zum einzigartigen Spektakel wird.
Auf der anderen Seite, Richtung Norden und Corralejo, finden wir eine andere total unterschiedliche Landschaft. Hier sind die Strände ruhig und ohne Klippen. Stattdessen befinden sich hier kleine Lagunen, teils sandig, teils mit Riff, die sich mit den Gezeiten verändern. Der Sand hier ist weiss, im Gegensatz zum goldenen Farbton der Strände im Süden und die Wellen brechen bevor sie den Strand erreichen dank der vorgelagerten Riffe. Ein bisschen weiter unten an dieser Küstenlinie steht der Tostón Leuchtturm im Bocayna, dem Kanal, welcher Fuerteventura von Lanzarote trennt. Dieser Leuchtturm, welcher kürzlich als Fischermuseum eröffnet wurde, liegt im nordwestlichen Teil der Insel, an einem Platz bekannt als Wal Spot. Hier liegt eine gewaltige Riffplatte, wessen Steine schon mehrere Schiffe versenkten, sogar noch nach dem Bau des ersten Leuchtturms im Jahr 1897.
Lajares – Inselnorden
Ein anderes sehenswertes Städtchen ist Lajares, einzigartig, im Inselinnern gelegen, ist es die Verbindungsstrasse zwischen Stränden, Vulkanen und gilt zudem als Top Spot für Surfer im Norden. Auf beiden Seiten der Hauptstrasse gibt es Shops, Surfschulen, Surfbars und Restaurants. Es ist sogar ein Kanarischer Wrestling Ring vorhanden. Im Süden sind zwei Windmühlen zu entdecken und die Kirche der Dame der Wunder, welche in lokalen Festen (las Fiestas) verehrt wird.
Auf halbem Weg zwischen Corralejo und El Cotillo verdient dieses charmante Dorf einen Besuch, ob um anderen Touristischen Zonen zu entfliehen, den Handwerksmarkt am Samstag zu besuchen, ein paar Wanderungen um seine Vulkane zu unternehmen, oder um unterwegs zu stoppen und ein paar der örtlichen Kunst-Boutiquen anzusehen.
Pájara – Inselmitte
Wir kommen dann zu Pájara, in welchem die Kirche der Jungfrau de Regla liegt, erbaut im 18. Jahrhundert, welche neben ihrer vielen Dekoration einen Aztekischen Vorplatz hat. Wie auch zwei grosse barocke Altare wo man ins Innere blicken kann. Der Einfluss des Aztekischen Designs kommt von ihren Erbauern, den Spaniern, welche von Mexiko zurückkehrten, nachdem sie dort gelebt hatten. Die Kirche ist auf einem schönen Platz zu Hause, welcher von grossen Bäumen gesäumt wird und wo man auf viele gute Bars und Restaurants trifft.
Ajuy – Westküste
Etwa sieben Kilometer von Pájara entfernt an der Westküste finden wir das klitzekleine Fischerdorf Ajuy, welches am Puerto de la Peña liegt. Hier gibt es verschiedene Höhepunkte wie die Restaurants, der Strand und die Höhlen von Ajuy. Mit den Höhlen befindet sich an diesem malerischen Ort einer der besten Plätze der Kanarischen Inseln für Geologie-Interessierte, weil man hier die ältesten Steine des gesamten Archipels zu sehen bekommt. Diese Steine sind die Überreste von alten Magmakammern, von welchen Lava herausströmte, um vor Jahrmillionen die Insel zu formen. In den besagten Höhlen luden Schiffe einst Güter für die Inseln und von der Insel ab und auf. Die Gewölbe sind zugänglich über eine Strasse, die nördlich des Strandes beginnt und nach einem kurzen Marsch tauchen die zwei gigantischen verbundenen Schlünde auf. Auf dem Weg sind alte Kalkablagerungen zu erkennen, fossile Dünen zu bestaunen und für die Mutigen gibt es einen Aussichtspunkt, der 20 Meter über dem Meer hängt.
Betancuria – Inselmitte
Gegründet im Jahr 1405 vom Normannischen Eroberer Jean de Bethencourt (deshalb der Name der einstigen Hauptstadt, Betancuria). Wegen seiner Lage in einem Tal, wurde das Städtchen des Öfteren Opfer von Piratenüberfällen. Im Jahr 1593 legte der Pirat Jaban sogar alles in Schutt und Asche mitsamt der Kirche Santa Maria. Die Leute begannen die Stadt zu verlassen der fehlenden Verteidigungsanlagen wegen, deshalb verlor Betancuria 1834 ihren Status als Hauptstadt. Der Posten ging an La Oliva, welches ihn wiederum an Puerto del Rosario weitergab.
Des historischen Charakters des Städtchens wegen, wurde es Schauplatz des kirchlichen Kunstmuseums und des Museums für Archäologie und Ethnographie, wo man Stücke von grossem historischem und künstlerischem Wert bewundern kann. Das Inseleigene Handwerkszentrum ist direkt neben den Museen, wo traditionelle Künste und Fertigkeiten dokumentiert sind. Passend dazu kann man eine Reihe von antiken landwirtschaftlichen Geräten bewundern.
Die Kirche von Santa Maria de Betancuria, jetzt total restauriert, beheimatet das Museum christlicher Kunst. Der Höhepunkt ist das Altarstück von der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, neben dem schönen maurischen Handwerk in welchem die Sakristei, der Chor und das Baptisterium gefertigt sind.
Die Einsiedelei von San Diego und die dazugehörige Kirche verdienen eine besondere Erwähnung. Es sind hier noch die Fundamente des ehemaligen ersten Franziskanerklosters der Kanarischen Inseln vorhanden, wo San Diego de Alcalá persönlich einst lebte. An diesem Ort wirst du eingehüllt in die Aura der Geschichte, denn die Gebäude verströmen das Aroma der Epoche der Eroberung.