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    23 Mai

    Endlose weisse Sandstrände, Vulkane und türkisblaues Wasser… All dies und vieles mehr wartet auf dich im Norden Fuerteventuras. Lass uns die fünf Orte, welche du auf deinem nächsten Trip auf diese magische und wunderschöne Insel nicht verpassen solltest, einmal aus der Nähe betrachten.

      Die Insel Lobos – nördlich von Fuerteventura

    Lobos Island silhouette and clear turquoise waters

    Eine Oase des Friedens und der Gelassenheit ist diese kleine Insel und ein Besuch fühlt sich an wie die Rückkehr in die Vergangenheit, als Asphaltstrassen, Autos und andere laute Maschinen der modernen Ära noch nicht existierten. Ihr Name kommt von den Seelöwen, welche einst die Insel bewohnten, doch heute zeugen nur noch die Skulpturen am Playa de la Concha von ihrer einstigen Anwesenheit.

    Dieses Refugium wurde 1982 zusammen mit dem Dünen Naturpark von Corralejo als geschütztes Gebiet erklärt. Im Jahr 1994 wurden sogar die beiden Gebiete getrennt als geschützt erklärt und so sind der Naturpark Corralejo Dünen und Insel Lobos Naturpark geboren.

    Die Insel liegt im sogenannten Bocaina Kanal zwischen Fuerteventura (zwei km Entfernung) und Lanzarote (acht km Entfernung). Mit einer Grösse von 468 Hektaren und einer Küstenlinie von 13.7 km eignet sie sich perfekte für eine ganztägige Exkursion. Vergiss nicht den Berg La Caldera zu erklimmen, der höchste Punkt der kleinen Insel von wo aus du exzellente Aussicht auf die Dünenlandschaft von Corralejo geniessen kannst.

    Berge und Vulkane – Inselnorden

    Calderón hondo Lajares. A must Hike!

    Wenn du das Auto stehen lässt und dich entscheidest, die Umgebung per Fussmarsch zu erkunden, erwartet dich zwischen Corralejo und Lajares eine einzigartige Mondlandschaft. Dieser Weg führt dich an einer Kette von Vulkanen vorbei, welche als Bayuyo Boiler bekannt sind. Der erste ist der Bayuyo Vulkan, welcher über der Stadt von Corralejo thront, der nächste Berg heisst La Caldera, dann kommt Caldera Rebanada, danach Caldera Encantada und ein bisschen später folgt noch der Calderón Hondo in Lajares.

    Der letzte Vulkan Calderón Hondo verdient es auch, einzeln bestiegen zu werden. Der Einstieg zum Wanderpfad befindet sich auf der Verbindungsstrasse zwischen Majanicho und Lajares, nur wenige Meter nach dem Dorf Ende von Lajares. Auf der rechten Seite der Strasse Richtung Majanicho, taucht der mit einer Holztafel signalisierte Startpunkt auf, wo die Wanderung erklärt wird. Die Runde dauert etwa 90 Minuten in normalem Tempo und es steht auf der Tafel, dass Leute jeden Alters und Fitnesslevels sie schaffen sollten. Beim Gipfelstürmen steigt die Aufregung, beim Erreichen der Spitze des Vulkans, denn dessen beeindruckender Krater weist eine perfekte runde Form auf und ist ganz schön tief! Etwa so wie jeder von uns sich einen Krater vorstellt. Der Trip erweist sich auch als speziell, weil du nicht nur durch rot-braun gefärbte Vulkanlandschaft läufst, sondern auch die prächtige Aussicht auf die ganze North Shore von Fuerteventura auf dich wirken lassen kannst.

    Ich habe leider nicht die Muse, noch bin ich so ein talentierter Schreiber, um all die speziellen Berge und Vulkane der Insel hier aufzuführen. Da Fuerteventura relativ flach ist, fallen die Berge und Vulkane besonders auf, wenn du im Ödland stehst. Mit 807 Metern ist der Pico de La Zarza der höchste Punkt und liegt im Süden der Insel auf dem Gebiet von Jandía. Die Steindlandschaft oder „malpaís“ sind die Flächen von karger Umgebung, geformt von Vulkanausbrüchen und voll von erodierten Steinen. So bequem sie sind, die leichten Schuhe, es wird nicht empfohlen, diese Flächen mit Flip Flops zu bewandern. ☺

    Tindaya, ein verehrter Berg – Inselnorden

    Magic Mountain of Tindaya from the valley

    Der Tindaya gilt als heiliger Berg und trägt ein unauslöschliches Andenken an eine längst vergangene Zeit. Ein Stück der Entwicklung der Menschheit steckt in ihm. Die Guanchen, wahrscheinlich vom Norden Afrikas nach Fuerteventura eingewanderte Ureinwohner, haben Spuren hinterlassen. Sie und ihre Nachfahren lebten auf der Insel seit dem ersten Jahrhundert des Steinzeitalters bis ungefähr 1430. Der Tindaya war immer eine imposante Erscheinung für diese Menschen und ihre Überlieferungen erwecken heute die Atmosphäre der Vergangenheit. Als heilig wurde der Tindaya ausgewählt von der indigenen Population wegen seiner Höhe, Farbe und seiner Position inmitten des Flachlandes, welches ihn zur Verbindung mit dem Himmel macht. Die urmenschlichen Bewohner gravierten in die Steine des Gipfels etwa 300 Silhouetten menschlicher Füsse (Petroglyphen) ein, mit dem Hintergrund den Ort zu weihen und die Sonne und ihre Götter anzubeten. Ebenfalls auf dem Gipfel des Berges Teide in Tenerifa sind diese Spuren von Ureinwohnern zu finden. Mit einem ähnlichen religiösen Hintergrund wurden ganz oben Kreise von stehenden Steinen und Steinhaufen gebaut, in welchen unzählige Knochenstücke von jungen Kindern liegen. Diese Knochen wurden gebrochen und verbrannt, vermutlich für einen ganz bestimmten Brauch.

    Der Tindaya weist eine ganze Konstellation von kreisförmigen Strukturen auf, welche in Richtung des Tals orientiert sind. Die Kreativität der Tindaya Siedler wird durch die besondere ästhetische Art betont, in welcher sie Ihre Konstruktionen erstellt haben. Sie geben ihnen ein unverwechselbares visuelles und ikonografisches Gesicht. Unabhängig von der theoretischen Bedeutung der Archäologie zeichnet sich darin ein bisschen des sozialen Zusammenlebens ab. Die Silhouetten der Füße machen einiges sichtbar, was wir ohne diese Gravuren nicht wissen würden.

    Der Berg überliefert eine Nachricht in einer Art göttlicher Sprache und die Fussabdrücke geben einen Einblick in die Vorstellungskraft der Ureinwohner. Der Stil, in welchem die Fusskonturen gezeichnet sind, teilt uns etwas von ihren Ideen und ihrer Sichtweise mit. Diese Weise von urmenschlicher Kunst wurde nirgends sonst auf der Welt gefunden. Diese Aufzeichnungen sagen uns etwas über die technischen Fähigkeiten und zeigen uns den Blickwinkel der Menschen, welche sie erstellt haben. Sechs Jahrhunderte sind vorbeigezogen seit die letzten Petroglyphen der Guanchos in Tindaya entstanden sind. Durch archäologische Forschung wissen wir heute, dass Tibiabín und Tacomante einst über den Berg gelaufen sind und ihre Geistesblitze in die Steine dieses einzigartigen Orts gemeisselt haben.

    Tindaya fungiert wie ein Anker, welcher uns in der Vergangenheit hält und wir sollten dies im Hinterkopf behalten. Das Seil, welches uns heute hält, ist gewoben aus sehr feinem Garn von gestern, sehr fragil und fein, zusammengesetzt aus gewobenen Bildern, umgeben von staubiger Luft mit besonderem Aroma. Steingravuren von Füssen, welche geheilt werden müssen, erzählen Geschichten von aussergewöhnlichen Ereignissen, überliefert, damit sie nicht in Vergessenheit geraten, umgeben von Falten in denen Erinnerungen schlummern, und wir werden um Hilfe gefragt, es nicht zu zerstören, auch nicht im Namen der Kunst (Chillidas Projekt). Die Präsenz des Tindayas ist ihre Vergangenheit, so wie er ist, eine zu erhaltende Schönheit.

    Nona Perera. Archäologin

    Corralejo Dünen Naturpark – Nordostküste

    Corralejo Dunes Natural Park

    In einer unvergleichlichen naturerscheinung, liegt Corralejo zwischen weissen Sanddünen, Vulkanen und dem türkisblauen Meer und je nach Blickwinkel rundet die Silhouette der Insel Lobos das Panorama ab.

    Der Naturpark der Dünen von Corralejo und seine enormen Sandstrände erstrecken sich meilenweit entlang der Ostküste. Wenn wir nach Süden schauen am Ende des Naturparks, von Sanddünen umschmeichelt, erscheint ein majestätischer alter Vulkan, der Montaña Roja. Dieser Vulkan erschien mir immer, in diesem kargen Umfeld mit seinen ursprünglichen natürlichen Formen, wie das Bein eines Dinosauriers! Die Kahlheit der Vegetation begünstigt die Sicht auf die Schatten, welche an die Bergwände geworfen werden. Wenn ich diese Schatten genauer betrachte, wird meine Vorstellung des Hufs dieses prähistorischen Tiers langsam zu dem eindrücklichen roten Berg.

    Nordküste Fuerteventura

    Surf at the North shore Fuerteventura

    Wenn du die wilden, unbefestigten Wege, die wilde See und Strecken ohne Spuren jeglicher Zivilisation (mit Ausnahme kleinen Fischerhäuschen) magst, wirst du die Nordküste der Insel lieben. Vom Gebiet Bristol in Corralejo bis zum Dorf El Cotillo führen eine ganze Serie von unbefestigten Strassen entlang der Küste, welche unter Surfern sehr bekannt sind. Diese Strassen verkörpern die Insel in ihrer ursprünglichen Form.

    Jedermann kann hier seinen Platz finden, von Familien mit Kindern, die in den natürlichen Pools mit warmem Wasser schwimmen können, in der Nähe vom Leuchtturm „El Tostón“. Dort werden auch die mutigsten Windliebhaber und Wellenverehrer weiter draussen im Meer auf ihre Kosten kommen.

    Wellen gibt es in jeder Form. Manchmal rollen sie sanft und ruhig in langsamem Rhythmus, manchmal sind sie aufgewühlt und überschlagen sich auf Steine und die Gischt erfüllt die Luft mit weissen Wasserspritzern.

    Ich hoffe, diese Küstenlinie wird für immer jungfräulich bleiben…