20 Jun
Nachdem ich generell äußerst gerne esse, sind für mich die Restaurantbesuche hier ein absolutes, kulinarisches Highlight. Hier gibt es einfach überall frischen Fisch – und das zu Preisen, von denen man in Österreich nur träumen kann – außer man erwischt ein klassisches Touristenlokal. Um das zu vermeiden gibt es im Surfhaus Casa Carmen eine tolle Liste mit Restauranttipps. Avenida, Boa Vida, Agua, La Factoria, Pincha Cabra, Da Uli, usw. Einige habe ich bereits ausprobiert, manche sind definitiv noch auf der To Do-Liste.
Da ich immer gerne alles gleichzeitig von der Speisekarte ausprobieren will, kann ich mich mit der Tapas-Kultur hier sehr gut identifzieren. Tapas gibt es eigentlich in jedem spanischen Lokal, jedoch gibt es auch spezielle Tapas-Bars wie zum Beispiel das „Pincha Cabra“. Hier muss man auf jeden Fall die lokale Spezialität „Queso de Cabra“, ein warmer Ziegenkäse, ausprobieren. Auch ist es nie ein Problem nach den Tapas ein Hauptgericht zu zweit oder zu dritt zu teilen. In Österreich wird man da in manchen Lokalen ja schon mal schief angesehen.
An was ich mich erst noch gewöhnen muss, sind die Essenszeiten hier. Normalerweise isst man hier so ab zehn am Abend die Hauptmahlzeit des Tages. Deshalb sieht man um sieben oder acht herum eigentlich auch nur Touristen in den Restaurants sitzen. Für mich war das zu Beginn eine echte Herausforderung so spät zu essen. Aber wenn man nach dem surfen eine Kleinigkeit zu sich nimmt und noch eine Siesta anschließt, wird es ohnehin halb zehn bis man aus dem Haus kommt. Mein absolutes Highlight hier ist „Pulpo a la gallega“ (Tintenfisch), dazu ein paar „Pimientos de Padron“ ( kleine, frittierte Paprika mit Meersalz) und ein „Tortilla española“ (spanisches Omlett). Damit bin ich glücklich! Bis jetzt hat mir das Lokal „La Lonja“ direkt am Hafen am besten gefallen, auch wenn es aufgrund der Schlichtheit vielleicht nicht so einladend aussieht, wie manch andere Lokale am Wasser. Jedoch gibt es dort immer frischen Fisch zu sehr günstigen, lokalen Preisen. Man trifft dort auch immer wieder auf Einheimische. Ebenfalls sehr lecker war das Essen im „Los Compadres“ –die überschaubare Speisekarte wird hier mit einer Tafel zum Tisch gebracht und vorgelesen. Es werden viele typische, spanische Gerichte als Tapas und Fischgerichte als Hauptspeise serviert. Auch hier waren für mich die gegrillten Ziegenkäsebällchen am Stil ein abolutes, kulinarisches Highlight! Essen bedeutet hier sich hinsetzen, sich viel Zeit nehmen und gemeinsam genießen. Take-away und Fast Food gibt es glücklicherweise kaum hier!